Kaikai
Kaikai hat einen ganz besonderen Klang. Es wird mit Respekt, Ehrfurcht, andächtig und voller Vorfreude ausgesprochen. Kaikai bedeutet Essen oder besser übertragen „unser täglich Brot“. Das täglich Brot wächst im Garten: Bananen, Yams, Taro, insbesondere Kaukau/Süßkartoffeln. Juli/August/September ist REGENzeit. Da braucht es Gottvertrauen und ein gutes Händchen für den Garten, damit jeden Tag etwas zu essen auf den Teller kommt. Die Frauen der Gemeinde Buma haben sich einen halben Tag Zeit genommen, um in ihren Gärten zu ernten. Heute haben sie uns ihre Nahrungsspende gebracht. Zusätzlich wurde Geld gesammelt – Kina 120,50 – und bei mir als Schatzmeister abgeliefert. Die Arbeit des Senior-Flierl-Seminary´s wird von den umliegenden Dörfern geschätzt und wohlwollend unterstützt. Tatsächlich verstehen die Menschen in Finschhafen das SFS als ihres, durchaus im Sinne von: es gehört uns. Die Gaben sind Zeichen einer starken Verbundenheit.
Elija aus dem fünften Jahrgang der Pfarrerausbildung trägt seinen Anteil nach Hause. Für das Treffen mit den Frauen zur Übergabe des Kaikai hat er sich chic gemacht und sogar seine Schuhe angezogen.
Asemba, unser Draiva/Fahrer, fährt die Damen wieder heim.
Gerade hab ich ihnen vorgesungen: „Hab mein Wagen voll geladen…“. Bisschen tok fani/Spaß muss sein. Noch finden sie es lustig… Ich hab Glück und darf immer darauf hoffen, dass mir so leicht nichts übel genommen wird. Im Gegenteil „… voll mit alten Weibern“ war Anlass für viel Gelächter. So was singen ol waitman lg Jemani? Bekommen die da noch was zu essen von ihren Frauen?
Kaukau, gutpela kaikai! Die schwarzen Christbaumkugeln sind Avocado, die ich auf dem Weg durch Nachbars Garten (da wohnt leider kein waitman mehr) aufgesammelt habe.