Lae Maket
Samstag Vormittag auf dem Markt in Lae. Ich hasse es, Gertrud liebt es, um diese Zeit dort zu sein. Es gibt Gründe für beides. Das Angebot an Früchten, Obst und Federvieh ist überwältigend. Auch Kleider und schöne Bilum (Netztaschen) kann man kaufen. Ein Fest der Sinne.
Andererseits: Die Wahrscheinlichkeit eines abgeschraubten Rücklichtes oder geknackten Autos ist hoch. Taschendiebe lungern herum. Und es liegt immer ein Aufruhr in der Luft.
Kurz bevor ich das Bild mit den Kochbananen und Taro aufnahm, wurde eine junge einheimische Frau von einer aufgebrachten Menge vom Markt vertrieben. Grund: Sie trug eine zu kurze Hose und zeigte zuviel Bein. Über das Megaphon kam die Ansage: „Hier bei uns in PNG sind solch schändliche Unarten der Weißen nicht willkommen!“ Wobei Gertrud als einzige „weiße“ Europäerin auf dem Markt natürlich nicht gemeint war. Sie trug, ganz traditionell und kulturkonform, einen Rock weit übers Knie. Wir haben schöne Bilum gekauft und am Auto war auch noch alles dran und drin.
Da denkt man in Afrika wäre es nicht so NORMKONFORM zwanghaft.Von wegen.Die Angst der Männermacht vor dem weiblichen Körper und der eigenen Triebhaftigkeit gepaart mit Ausschluß des weiblichen Wesens.Woran erinnert mich das nur?
Ausschluß des Andersartigen,Ausschluß der Andersrassigen…Dein Unwohlsein hat wohl Grund .Alles Gute und seid beschützt.