Kokos

Papua Neuguinea gehört zu den größten Kokosnuss-Produzenten weltweit. In der deutschen Kolonialzeit wurde der Plantagenanbau (nach dem Vorbild der dutschen Kolonie auf Samoa) eingeführt. Auf der Vulkaninsel Karkar vor Madang habe ich zusammen mit einigen Weltwärtsfreiwilligen eine florierende Plantage besichtigen können. Sie gehört Familie Goodyear, die British-Australisch-Neuguineisch-Deutsche Wurzeln hat. „Elly“ hat uns auf die Insel gebracht.

Elly

Die Plantage stellt Euch als einen lichten, langweiligen Wald mit akkurat in Reihen gepflanzten Kokospalmen vor. Am Boden ist ein etwa Kniehoher Pflanzenteppich. Kokospalmen mögen es warm und feucht. Erntezeit ist immer. Aber keine Sorge, niemand braucht die etwa 30 m hohen Stämme raufzuklettern. Die reifen Kokosnüsse werden vom Boden aufgesammelt und an Ort und Stelle für die weitere Verarbeitung vorbereitet: Die äußere harte grüne Schale und die darunter liegende etwa 3cm dicke faserige Hülle abschälen, dann die so gewonnene braune Nuss halbieren, wobei das Kokoswasser ausläuft und schließlich noch den Keim aus der Nuss entfernen.

Die Kokosnuss-Hälften gehen danach zum Erhitzen. Dabei trocknet und löst sich das Fruchtfleisch – es heißt jetzt Kopra – von der Schale. Was kann man aus Kopra machen? Z.B. Agrodiesel. Für viele Menschen sind Kokosnüsse Nahrungs- und Hauptfettquelle. Kokosfett wird durch Pressen aus Kopra  gewonnen. Es wird als Brat- und Speisefett verwendet. Verarbeitet in Pralinen oder im Schokoladenüberzug erzeugt Kokosfett einen deutlich wahrnehmbaren Kühleffekt beim Schmelzen. (Ich hätte jetzt gern eine Eispraline). Kokosfett ist Bestandteil von Kosmetika. Kokoswasser enthält viele Mineralstoffe und ist hervorragender Trinkwasserersatz. Aus Kokosfasern kann man Matten und Matratzen machen. Aufgrund ihrer Feuchtebeständigkeit können Kokosfasern als Geotextilien für den Erosionsschutz und im Gartenbau eingesetzt werden. Die Blätter  der Palme werden zu Körben und Matten verflochten, Kokosnussschalen sind hochwertiger Brennstoff. Die Stämme kann man als Zaunpfähle verwenden.

Trockenhäuser. Im Untergeschosse wird mit den Kokosnussschalen ein Feuer entfacht. Im so beheizten darüberliegenden Raum trockenen die noch nicht vom Kopra befreiten Nusshälften:

Copra trocknen

 

Kopra:

 

Copra

 

Viel Handarbeit: Ernten, verarbeiten, in Säcke packen, Schiff beladen. Ein Sack Kopra aus ca. 400 Nüssen wird für 70 Kina/20 Euro verkauft. Stundenlohn der Arbeiter liegt bei ca. 1 Kina 0,27 Euro.

 

Coprasäcke

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