Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.
„Ihr habt jetzt keine Lust auf die Prüfung?“ In einer deutschen Klasse würde mir an einem Montagmorgen ein genervtes „Nää!“ entgegenschwappen. Heute hörte ich als Antwort wie aus einem Munde ein freudiges Yessa!
Wie das? Es liegt nicht nur an den Regeln zur Verneinung. Und schreiben wollte auch niemand. Aber die Gelegenheit, mir zu sagen, dass ich verstanden habe und mich in meiner verneinenden Aussage zu bestärken, wurde sofort genutzt. Hätte ich gefragt: „Wollt ihr den Test schreiben?“, wäre die Antwort auch „Yes“ gewesen, aber zögerlich und also als „Nogat“ gemeint. Am besten also, immer so fragen, dass ein echtes „Yes“ möglich ist. Kommunikation in PNG ist beziehungsorientiert. „Die Sache“, um die es vordergründig geht, ist zweitrangig.
„Eure Rede sei: Ja, ja; nein, nein.“ Der Satz aus der Bergpredigt zielt für meine Ohren auf Klarheit und Wahrheit. Meine Studenten beziehen diesen Vers auf Freund und Feind, auf das Bestärken oder Zerstören von Beziehungen durch Sprache. Und so denke ich bei manchem „Ja“: Das ist jetzt in Deutschland gelogen, ist aber in PNG wahr, weil es der Stärkung unserer Beziehung dient.
Weißt du eigentlich,mit was für einem Gold du da umgehst?Ich muß herausfinden,ob ich deinen Blog in Facebook teilen darf.L.G.Tina